Gesundheits-Apps auf dem Prüfstand
Weiterhin kommen fast täglich neue Gesundheits-Apps auf den Markt. Die Angebote reichen von Fitness- und Ernährungsinformationen bis hin zur Unterstützung bei gesundheitlicher Einschränkung und Krankheit. Gesundheits-Apps begleiten dabei das alltägliche Gesundheitshandeln von Menschen sehr individuell. Dem Markt für Gesundheits-Apps fehlt jedoch eine zuverlässige Qualitätskontrolle, die insbesondere den Datenschutz berücksichtigt. Die TAB-Innovationsstudie »Gesundheits-Apps« stellt Trends und Entwicklungen vor und gesellschaftspolitische Handlungsoptionen zur Diskussion.
Apps (Kurzform für Application Software) bestimmen zunehmend den gesellschaftlichen Lebensalltag. Immer öfter nutzen Menschen Apps auch mit dem Ziel, positiv auf ihre Gesundheit einzuwirken. Die Apps eröffnen vor dem Hintergrund der Leistungssteigerung bei Smartphones und Wearables mit stetig neuen Funktionalitäten Innovationspotenziale, indem sie alltägliche Formen des Gesundheitshandelns von Menschen individuell angepasst begleiten. Viele Nutzer gehen dabei jedoch sorglos mit ihren Gesundheitsdaten um. Ihnen ist nicht bewusst, dass ihre persönlichen Daten oft unzureichend gesichert sind. Problematisch sind vor allem die Umsetzung bzw. Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch die Anbieter von Gesundheits-Apps.
Das ökonomische Potenzial von Gesundheits-Apps besteht derzeit vor allem darin, einfache, im Alltag handhabbare Möglichkeiten zur Unterstützung gesundheitsbezogenen Handelns für möglichst viele Menschen anzubieten. Die Frage, ob Gesundheits-Apps ausreichendes Potenzial auch für die Regelversorgung haben, ist gegenwärtig offen: Die fehlende Bereitschaft der Nutzer, Geld für Gesundheits-Apps auf dem zweiten Gesundheitsmarkt auszugeben, hemmt das wirtschaftliche Potenzial der Entwicklung von Gesundheits-Apps bzw. ihre Markteinführung. Hinzu kommen die Schwierigkeiten der Hersteller, Apps auf dem ersten Gesundheitsmarkt zu platzieren.
Ansatzpunkte für die weitere Entwicklung von Gesundheits-Apps sind vor allem ein neues aktives Gesundheitsverständnis der Menschen und eine Individualisierung der Lebensweisen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zählen neben Sport-, Fitness- und Gesundheitsinteressierten zunehmend Menschen mit chronischer Krankheit oder gesundheitlicher Einschränkung zu den Zielgruppen von Gesundheits-Apps. Diese Zielgruppen stehen für wachsende Bedürfnisse und damit wachsendes wirtschaftliches Nachfragepotenzial. Nicht zuletzt wird in den Gesundheits-Apps eine Möglichkeit gesehen, die Nutzerorientierung im Gesundheitswesen verstärkt zu fokussieren und den Versorgungsbedarf der Menschen im Hinblick auf ein gutes Leben in den Mittelpunkt zu rücken.
Einen schnellen Überblick über das Thema und damit verbundene Entwicklungslinien, Wert- und Nutzenurteile sowie Handlungsoptionen bietet der vierseitige TAB-Fokus Nr. 18 »Gesundheits-Apps«.
Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 179 sowie der zugehörige TAB-Fokus Nr. 18 können heruntergeladen werden. Gerne schicken wir nach Bestellung beim Sekretariat per E-Mail an buero∂tab-beim-bundestag.de auch eine kostenlose Druckfassung – solange nicht vergriffen – zu.
13.03.2019
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TAB-Arbeitsbericht Nr. 179
Gesundheits-Apps. Innovationsanalyse.
Evers-Wölk, M.; Oertel, B.; Sonk, M.; Jacobs, M., [Mitarb.].
2018. doi:10.5445/IR/1000131356
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