Medizinische Innovationen für Afrika

TAB-Studie über Forschung und Produktentwicklung zur Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten erschienen.
Cover Medizinische Innovationen für Afrika
Medizinische Innovationen für Afrika

Fehlende Medikamente und Impfstoffe zur umfassenden Bekämpfung von Krankheiten, die vor allem in den Ländern des globalen Südens auftreten, sind ein weltweites Gesundheitsproblem. Der Ebola-Ausbruch 2014 hat dies auf dramatische Weise vor Augen geführt. Neben unzureichender medizinischer Versorgung vor Ort wird dafür auch das weitgehend kommerzialisierte medizinische Innovationssystem der Industrieländer verantwortlich gemacht. Der Bedarf von Entwicklungsländern wurde über Jahrzehnte kaum berücksichtigt. Im nun veröffentlichten Buch »Medizinische Innovationen für Afrika« werden – vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen dem international verankerten (Menschen-)Recht auf Gesundheit und dem Schutz von Investitionen – Möglichkeiten zur Stärkung des medizinischen Innovationssystems in Situationen mit versagenden Marktmechanismen analysiert.

Diverse Initiativen öffentlicher, gemeinnütziger und privater Akteure der Forschung und Produktentwicklung sowie politischer Möglichkeiten zur Förderung dieses Engagements werden im Buch vorgestellt. Die Initiativen setzen entweder an unterschiedlichen Phasen des Innovationssystems oder an den vorherrschenden Finanzierungsmechanismen mittels Schutzrechten am geistigen Eigentum und der Situation bei versagenden Marktmechanismen an. Bei der Betrachtung der Folgedimensionen werden Praxisrelevanz und Reichweite einzelner Steuerungselemente sowie Möglichkeiten zum Wissenstransfer und Kapazitätsaufbau in Ländern des globalen Südens berücksichtigt.

Erstmalig werden die Aktivitäten der deutschen Forschungslandschaft zu armutsassoziierten Krankheiten umfassend dargestellt. Damit soll auch ein Beitrag geleistet werden, um das Engagement der diesbezüglich aktiven öffentlichen und privaten Institutionen sichtbarer zu machen.

Angesichts der seit Jahren signalisierten Bereitschaft der deutschen Politik zu höherem Engagement in diesem Bereich bietet das Buch eine substanzielle Informationsbasis für die weiterführende Befassung mit unterschiedlichen Ansätzen zur Stärkung der Produktentwicklung zu vernachlässigten armutsassoziierten Krankheiten und der wirksameren Ausrichtung des medizinisch-technischen Innovationssystems in Situationen mit versagenden Marktmechanismen.

Das Buch »Medizinische Innovationen für Afrika« basiert auf dem TAB-Arbeitsbericht Nr. 170 und kann als Band 44 der Reihe »Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag« unter dem Titel »Medizinische Innovationen für Afrika« und kann direkt beim Nomos Verlag bestellt werden.

02.11.2017 

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