Herausforderungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft
Das Zusammenspiel aus demographischen, klimatischen und wirtschaftsstrukturellen Wandelprozessen stellt die Wasserwirtschaft vieler Weltregionen gegenwärtig vor große Herausforderungen. Während im Kontext des Klimawandels gravierende Veränderungen regionaler Wasserkreisläufe erwartet werden, steigt zeitgleich der Nahrungsmittel- und Energiebedarf einer global wachsenden Bevölkerung. Vielerorts verschärft sich dadurch das Spannungsfeld konfliktärer Nutzungsinteressen an den Wasserressourcen. Gleichzeitig ergeben sich zusätzliche Herausforderungen hinsichtlich der Verunreinigungen der Gewässer mit Nährstoffen und Schadstoffen, wie z.B. Schwermetalle, Pestizide und andere organische Mikroschadstoffe.
Mit den Rahmenbedingungen ändern sich in den kommenden Jahrzehnten auch die Anforderungen an die Wasserinfrastrukturen teilweise drastisch. Die überwiegend leitungsgebundenen und damit sehr langlebigen und inflexiblen, gleichzeitig aber auch kapitalintensiven Infrastrukturen zur Wasserver- und Abwasserentsorgung werden teilweise an ihre Leistungs- bzw. Wirtschaftlichkeitsgrenzen kommen – sie müssen deshalb rechtzeitig an die zukünftigen Herausforderungen angepasst und flexiblere Lösungskonzepte entwickelt und umgesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des TAB-Berichts die weltweite Innovationsdynamik im Bereich Wasser untersucht, das Innovationssystem im Bereich der Wassertechnologien analysiert, und es werden wichtige Herausforderungen und Trends für Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer aufgezeigt.
International zeichnen sich deutsche Hersteller wasserwirtschaftlich relevanter Technologiegüter durch eine hochsignifikante Spezialisierung in allen Technikbereichen und den weltweit höchsten Außenhandelsanteilen aus. Diese Leistungsfähigkeit war im vergangenen Jahrzehnt und ist bis heute eine der Stützen der deutschen Außenhandelserfolge. Marktprognosen gehen aufgrund des großen globalen Bedarfs von einem Markt mit hohen Wachstumsraten aus. Aufgrund der jüngsten Entwicklung bei der technologischen Leistungsfähigkeit der deutschen Hersteller – deutlicher Rückgang der Anteile an Patentanmeldungen und Publikationen – ist allerdings zu befürchten, dass mittel- bis langfristig die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hersteller zurückgehen und auch der Außenhandelsanteil abnehmen wird. In Deutschland sind deshalb verstärkte Anstrengungen zur Förderung des Innovationssystems im Bereich der Wassertechnologien notwendig. Dies betrifft die Forschungsförderung, die gezielte Förderung des Übergangs von Forschungsergebnissen in die Praxis sowie die Stärkung und dauerhafte Unterstützung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
07.07.2014
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