Post ohne Briefträger? TAB sieht politischen Handlungsbedarf wegen des sinkenden Briefaufkommens

Neue Buchpublikation zu TAB-Arbeitsbericht beschreibt die Herausforderungen und politischen Handlungsbedarfe aufgrund sinkender Briefmengen und elektronischer Postdienste.
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Post ohne Briefträger? Sinkende Briefmengen und elektronische Postdienste als Herausforderungen für die Politik

Briefe werden heute immer weniger durch den Briefträger zugestellt, sondern elektronisch verschickt. Vier von zehn Personen in Deutschland verschicken überhaupt keine (Papier-)Briefe mehr. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung für den Deutschen Bundestag , die im Rahmen des TA-Projekts »Postdienste und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien« durch das TAB durchgeführt wurde. Nach Einschätzung der Befragten wird in Zukunft die Menge der privaten Briefpost weiter sinken.

Damit wird ein Trend der vergangenen Jahre fortgeschrieben. Das weltweite Briefaufkommen ist in den letzten zehn Jahren um 16 % gesunken. Auch in Deutschland nahm die Briefmenge zwischen 2007 und 2009 um 8 % ab. Modellrechnungen für den Zeitraum bis 2020 ergaben eine durchschnittliche jährliche Abnahme der Briefmenge in Deutschland zwischen 1,4 und 3,4 %, auch wenn zwischenzeitlich, 2010 bis 2012, eine gewisse Stabilisierung im Briefmarkt beobachtet werden konnte.

Vor diesem Hintergrund stellte der Deutsche Bundestag die Frage nach der Zukunft des Postuniversaldienstes, der eine flächendeckende, alle Regionen in gleicher Qualität versorgende Postdienstleistung garantiert.

  • Unter welchen Bedingungen kann diese Versorgung bei zunehmender E-Substitution und weiter sinkenden Briefmengen aufrechterhalten werden?
  • Welche Möglichkeiten der Anpassung gibt es?

Da nicht mit kurzfristigen Briefmengeneinbrüchen, sondern eher mit mittelfristigen Mengenabsenkungen zu rechnen ist, bleibt Zeit, notwendige Anpassungen gründlich vorzubereiten und unter Einbezug von Wissenschaft und Öffentlichkeit mit den Beteiligten breit zu diskutieren. Politische Handlungsoptionen eröffnen sich einerseits innerhalb der bestehenden europarechtlichen Rahmengesetzgebung, andererseits sind auch neue Regulierungsmodelle für einen Universaldienst zu diskutieren, der physische, elektronische sowie hybride Mitteilungsformen umfasst und aufeinander bezieht.

Das vorliegende Buch beruht auf dem TAB-Arbeitsbericht Nr. 156 »Postdienste und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien«.

06.03.2014 

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