Digitale Medien in der Bildung

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 171 befasst sich mit der Digitalisierung als umfassenden Prozess des gesellschaftlichen Wandels und thematisiert Potenziale, Hemmnisse und Handlungsoptionen für den Einsatz neuer digitaler Medien im Bildungsbereich.
Arbeitsbericht Nr. 171: Digitale Medien in der Bildung
TAB-Arbeitsbericht Nr. 171: Digitale Medien in der Bildung

Die Digitalisierung erfasst als umfassender Prozess des gesellschaftlichen Wandels auch die Institutionen der unterschiedlichen Bildungsbereiche. Bildungspolitik, Forschung und Öffentlichkeit beschäftigen sich seit über zwei Jahrzehnten mit den »Neuen Medien«, deren Bedeutung in Bildung und Ausbildung kontinuierlich wächst. Computer, Tablet, Smartphone etc. ermöglichen mit ihrer Fähigkeit, Daten digital zu verarbeiten, eine umfassende Bereitstellung, Sicherung und Verbreitung dieser Daten. Der Zugang zu diesen aktuellen digitalen Instrumentarien und die Fähigkeit sie zu nutzen sind eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche und berufliche Teilhabe.

Der Einsatz digitaler Medien in Schule, Hochschule, Beruf und Weiterbildung liegt zugleich auch im Spannungsfeld zwischen den technologischen Entwicklungen des Internets zum allgegenwärtigen und überall nutzbaren »Social Web« oder »Web 2.0« einerseits und den notwendigen Medienkompetenzen Lehrender und Lernender zur adäquaten Nutzung dieser Medientypen im Bildungskontext andererseits. Hinzu kommen die technischen, rechtlichen und organisationalen Voraussetzungen, die erforderlich sind, um die Potenziale, die sich aus dem interaktiven Charakter neuer Medien für ihren Einsatz in den verschiedenen Bildungsbereichen ergeben, ausschöpfen zu können.

Zugleich sind jedoch die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien und die kritische Reflexion ihrer Nutzung nur schwer zu überprüfen, und ihre Bedeutung für die Lernwirksamkeit ist bislang nicht unmittelbar nachgewiesen. Dennoch besteht häufig ein bildungspolitisches Desiderat, Anforderungen an die Medienkompetenz in allen personalen Entwicklungsstufen und Bildungsorten als Querschnittskompetenz zu formulieren. Auch deshalb stellen sich grundsätzliche Fragen nach den Auswirkungen einer »Omnipräsenz« digitaler Medien auf die Leistungsfähigkeit des Bildungs- und Ausbildungssystems, dessen Chancengleichheit und Integrationskraft.

Von besonderer individueller und gesellschaftlicher Bedeutung ist die Frage, inwieweit eine durch digitale Medien zunehmend beeinflusste Bildung den Lebensverlauf hinsichtlich erwerbsbezogener Optionen prägt und welche Auswirkungen die digitalen Medien auf den institutionellen Aufbau des Bildungssystems haben. Auch die ausreichende Verfügbarkeit von aktuellen IuK-Systemen für die Nutzung durch Bildungsinstitutionen und Lernende stellt einen relevanten Aspekt der Digitalisierung der Bildung dar, sowohl was die Hardware als auch Softwaresysteme und darauf angepasste inhaltliche Angebote betrifft. Neben der Zugänglichkeit stellen sich nicht zuletzt auch besondere Anforderungen bezüglich des Schutzes von (personenbezogenen) Daten.

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 171 »Digitale Medien in der Bildung« fasst die relevanten wissenschaftlichen Befunde zu Umfang und Konsequenzen der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten neuer digitaler Medientypen im Bildungsbereich und für Lehr- und Lernmethoden zusammen. Er benennt für die verschiedenen Bildungskontexte die erforderlichen Rahmenbedingungen eines Einsatzes neuer digitaler Medien unter Ausschöpfung ihrer Potenziale. Zugleich werden Hemmnisse und Herausforderungen für die Nutzung digitaler Medien in den Bildungsbereichen identifiziert und die erforderlichen Bedingungen und Möglichkeiten zu ihrer Überwindung dargestellt.

In einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am 8. Juni 2016 wurde der Bericht präsentiert und zur Diskussion gestellt.

09.06.2016 

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