Auf dem Weg zu einem möglichen Kernfusionskraftwerk

Studie zu Wissenslücken und Forschungsbedarfen im Kontext der Fusionsforschung gestartet
Bild der Fusionsexperimentieranlage Wendelstein 7-X im IPP-Teilinstitut Greifswald MPI für Plasmaphysik / Jan Hosan
Die Experimentieranlage Wendelstein 7-X im Max-Planck-Institut für Plasma-Physik in Greifswald soll die Kraftwerkstauglichkeit von Fusionsanlagen des Typs "Stellarator" demonstrieren.

Die jüngsten Fortschritte in der Kernfusionstechnologie haben die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Insbesondere die Erfolge in der Plasmaphysik, wie die erfolgreiche "Zündung" eines Plasmas mittels Laserfusion an der National Ignition Facility in den USA Ende 2022 und die Aufrechterhaltung eines heißen Plasmas mittels Magnetfeldern über 8 Minuten bei einem Energieumsatz von 1,3 Gigajoule in der Versuchsanlage "Wendelstein 7-X" in Greifswald Anfang 2023, haben die Hoffnungen auf eine neue Ära der Energiegewinnung wieder befeuert.

Technische Machbarkeit reicht nicht: Wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte möglicher Fusionskraftwerke im Fokus

Trotz dieser Meilensteine ist der Weg zur Verwirklichung kommerzieller Kernfusionskraftwerke noch weit und erfordert langfristige Anstrengungen in der Grundlagen- und angewandten Forschung sowie der ingenieurtechnischen Entwicklung.  Dabei ist die Überwindung der technologischen Herausforderungen allein noch keine Garantie für den großtechnischen Einsatz von Fusionskraftwerken zur Stromerzeugung. Fragen im Zusammenhang mit möglichen Fusionskraftwerken stellen sich auch bezüglich der wirtschaftlichen Rentabilität, der Umwelteigenschaften, der sozialen Nachhaltigkeit sowie der Dual-Use-Aspekte und der möglichen Weiterverbreitung von Know-how und Materialien für Kernwaffen.

Eine im Dezember gestartete Kurzstudie, in Auftrag gegeben vom Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung soll nun den aktuellen Sachstand der Kernfusionsforschung aufzeigen und dabei Wissenslücken und weitere Forschungsbedarfe auf dem Weg zu möglichen Fusionskraftwerken identifizieren.

05.12.2023

Weitere Informationen