Komplexe Systeme – Nutzen oder Last?
Komplexe Systeme bilden das Rückgrat moderner Industriegesellschaften. Dazu gehören etwa Energie-, Kommunikations-, Logistik- und Produktions- sowie Frühwarnsysteme. Das Funktionieren derartiger Systeme hängt vom Zusammenspiel verschiedener Elemente unterschiedlicher Art ab und ist entsprechend potenziell störungsanfällig. Die zahlreichen Wechselwirkungen und Rückkopplungen machen es schwer, das Verhalten eines solchen Systems vorherzusagen. Schon kleine Störungen können zu weitreichenden, ggf. unerwünschten Veränderungen im Systemzustand führen. Durch die fortschreitende Digitalisierung haben der Vernetzungsgrad sowie die Komplexität kritischer Infrastrukturen in den letzten Jahren zugenommen und dürften in Zukunft noch weiter zunehmen.
Deshalb stellt sich die Frage, wie sich die wachsende Komplexität auf Vulnerabilität und Resilienz der Infrastrukturen auswirkt. Ziel der vom Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung beauftragten Studie war es, Systeme und Teilsysteme zu identifizieren, die einen Komplexitätsgrad erreicht haben, bei dem im Falle einer Störung oder eines Ausfalls von einer Gefahrenlage für die Gesellschaft ausgegangen werden kann und für die eine vertiefte Untersuchung als TA-Projekt geeignet erscheint.
Warum sich dafür besonders das Energiesystem anbietet, wird in der nun als TAB-Arbeitsbericht Nr. 208 veröffentlichten Vorstudie dargelegt. Darüber hinaus werden Themenbereiche aufgezeigt, die sich für eine Vertiefung anbieten. Dazu gehören die Analyse systemischer Risiken durch Sonnenstürme, der Einsatz künstlicher Intelligenz, die Rohstoff- und Lieferantenabhängigkeiten, die sich aus einem zunehmend komplexen Energiesystem ergeben können, sowie die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit kritischer Energieinfrastrukturen unter sich ändernden klimatischen Bedingungen.
26.03.2024
Download und weitere Informationen
- TAB-Arbeitsbericht Nr. 208
Komplexe Systeme – Nutzen oder Last? TA-Vorstudie (PDF)
doi:10.5445/IR/1000169590 - Projektseite