Transformation zu einer klimaneutralen Industrieproduktion in Deutschland erscheint technisch machbar

TAB-Studie identifiziert am Beispiel der drei emissionsintensivsten Grundstoffindustrien alternative Technolgiepfade sowie industrie- und forschungspolitische Handlungsoptionen für eine nachhaltige Transformation.
Cover TAB-Arbeitsbericht Nr. 211
TAB-Arbeitsbericht Nr. 211: Alternative Technologiepfade für die Emissionsreduktion in der Grundstoffindustrie. In der Langfassung werden die Methoden und die Analyseergebnisse für die Fachöffentlichkeit ausführlich und umfassend dargestellt.
Screenshot des Inhaltsverzeichnisses des TAB-Arbeitsberichts Nr. 210 (online auf der Projektseite)
Für politische Entscheidungsträger und interessierte Laien bietet der TAB-Arbeitsbericht Nr. 210 als Ergebnisbericht eine ausführliche Zusammenfassung der Gesamtstudie und ist in voller Länge auch online auf der Projektseite verfügbar.

Deutschland soll bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Das bedeutet, dass auch die Industrie, die im Jahr 2020 mit 176 Mio. t CO2-Äquivalenten für 24 % der deutschen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) verantwortlich war, bis 2045 netto keine THG mehr ausstoßen darf. Unter der Maßgabe, dass Industriegüter auch weiterhin in Deutschland in ähnlich hoher Menge wie heute produziert werden sollen, müssen innerhalb der nächsten 20 Jahre konventionelle, überwiegend auf fossilen Ressourcen basierende Produktionsprozesse auf emissionsarme Verfahren und Rohstoffe umgestellt werden.

Um zu untersuchen, ob und wie dies gelingen kann, wurden in unserer Studie alternative Technologiepfade für die drei emissionsintensivsten Grundstoffindustrien – die Eisen/Stahl-Produktion, die Zementherstellung und die Produktion organisch-chemischer Grundstoffe – untersucht, die zusammen im Jahr 2020 für über 40 % der industriellen THG-Emissionen verantwortlich waren.

Unsere jetzt veröffentlichte Studie kommt zum Schluss, dass eine nachhaltige Transformation technisch und wirtschaftlich zwar voraussetzungsreich und für die Industrieunternehmen, die häufig in scharfem internationalem Wettbewerb stehen, mit hohen Risiken verbunden ist – aber sie erscheint machbar, wenn die Politik ihre Aufgabe weiterhin wahrnimmt und die Unternehmen beim dem notwendigen Umbauprozess unterstützt.

Darüber hinaus ist für eine erfolgreiche Umsetzung der Transformation insbesondere ein integratives Gesamtkonzept wichtig, das über den Untersuchungsgegenstand hinaus wichtige Nachhaltigkeitskonzepte, wie Materialeffizienz und Suffizienz, in Industrie und Gesellschaft nicht ausklammert.

Die Ergebnisse der Studie werden in zwei Berichten dargestellt: Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 211 stellt detailliert und umfassend die aktuellen (konventionellen) Produktionstechnologien und den Wissensstand zu möglichen Vermeidungstechnologien der drei Grundstoffindustrien dar und identifiziert die technischen und ökonomischen Herausforderungen sowie offene Forschungsfragen. Ausgehend von der Modellierung zweier möglicher Entwicklungspfade zur Klimaneutralität, die sich vor allem hinsichtlich des Umfangs der internationalen Kooperation unterscheiden, werden ökonomische, ökologische und weitere Nachhaltigkeitseffekte der Transformation diskutiert, um Auswirkungen auf Beschäftigung, vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsketten, Importabhängigkeit sowie Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Grundstoffindustrie abschätzen zu können. Abschließend werden industrie- und forschungspolitische Handlungsoptionen zur Förderung der Transformation hin zu einer klimaneutralen Grundstoffindustrie bis 2045 abgeleitet.

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 210 bietet als Ergebnisbericht eine ausführliche Zusammenfassung der Gesamtstudie und ist in voller Länge auch in einer Onlineversion auf der Projektseite verfügbar.

28.05.2024

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