
Horizon-Scanning
- Projektteam:
Tobias Hungerland (Projektleitung), Christoph Bogenstahl, Marc Bovenschulte, Marlène de Saussure, Simone Ehrenberg-Silies, Sonja Kind, Lia Meißner, Robert Peters, Stephan Richter
- Themenfeld:
- Themeninitiative:
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
- Starttermin:
2014
- Endtermin:
2028
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Hintergrund und Zielsetzung
Das Horizon-Scanning ist Teil des methodischen Spektrums der Technikfolgenabschätzung im TAB und wird seit 2014 vom Institut für Innovation und Technik (iit) des Kooperationspartners VDI/VDE Innovation + Technik GmbH in regelmäßigen Abständen durchgeführt.
Mittels Horizon-Scanning werden neue technologische Entwicklungen beobachtet und diese systematisch auf ihre Chancen und Risiken bewertet. So werden technologische, ökonomische, ökologische, soziale und politische Veränderungspotenziale möglichst früh erfasst und beschrieben. Ziel des Horizon-Scannings ist es, einen Beitrag zur forschungs- und innovationspolitischen Orientierung und Meinungsbildung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu leisten.
Vorgehensweise und Ergebnisse
In der praktischen Umsetzung wird das Horizon-Scanning als Kombination softwaregestützter Such- und Analyseschritte und eines expertenbasierten Validierungs- und Bewertungsprozesses durchgeführt.
Im softwaregestützten Prozess werden vorwiegend qualitative Daten und Informationen analysiert, um mögliche Themen zu identifizieren. Der Prozess beginnt mit der Auswahl zu berücksichtigender Quellen: Dazu gehören Internetmagazine, Blogs und die wichtigsten Leitmedien der gedruckten Presse, populärwissenschaftliche Quellen, aber auch wissenschaftliche Foresightberichte und Überblicksartikel (Reviews).
Parallel erfolgt der expertenbasierte Prozess zur Validierung und Bewertung der aufbereiteten Informationen, der auf dem Know-how der beteiligten Expertinnen und Experten sowohl im Team der VDI/VDE-IT als auch im gesamten TAB beruht. Zur Auswahl der Themenvorschläge werden die folgenden Kriterien angewendet:
- Gesellschaftlicher Diskurs: Über das Thema wird in den Medien berichtet; es zeichnen sich Kontroversen/Konfliktlinien ab, gesellschaftliche Akteure nehmen Stellung.
- Themencharakteristik: Das Thema repräsentiert eine technologische Entwicklung/Innovation und berührt soziale, ökonomische, ökologische, ethische oder geopolitische Fragestellungen.
- Zeithorizont: Es ist zu erwarten, dass das Thema in den nächsten 5 bis 10 Jahren die politische und gesellschaftliche Diskussion weiter beschäftigen bzw. an Bedeutung zunehmen wird.
- Relevanz: Es besteht ein gesteigerter Informationsbedarf seitens der Politik, ggf. ist die Anpassung des legislativen Rahmens erforderlich; es werden ein oder mehrere politische Handlungsfelder adressiert.
Als (Zwischen-)Ergebnis wird eine Informationssammlung zu aktuellen wissenschaftlich-technischen Trends in Form von annotierten Themenüberschriften (Teaser) erstellt, die dann mit allen Beteiligten im TAB hinsichtlich ihrer Relevanz und Eignung für eine weiterführende Analyse diskutiert wird. Ergebnis dieser Diskussion ist eine finale Liste von Themen, zu denen Kurzprofile ausgearbeitet und vor Veröffentlichung der TA-Berichterstattergruppe vorgelegt werden. Alle Themenkurzprofile ( Publikationsreihe) bieten einen kompakten Überblick über den Stand der jeweiligen wissenschaftlich-technischen sowie sozioökonomischen Entwicklungen eines Themas und deren Relevanz für Politik und Gesellschaft. Darüber hinaus enthalten sie neben der Beschreibung einer möglichen weiteren Themenbearbeitung ein ausführliches Quellenverzeichnis.